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Leben am reich gedeckten Tisch. Von Glaubensenttäuschungen zu ganzer Hingabe

Von Nicola Vollkommer



Inhalt


In diesem Buch werden verschiedenste Glaubensenttäuschungen behandelt. So wird beispielsweise die Geschichte des verlorenen Sohnes im Hinblick auf den zweiten Sohn behandelt, der enttäuscht von seinem Vater ist. Natürlich darf bei dem Thema auch Hiob nicht fehlen, schließlich ist er das Vorzeigebeispiel dafür, wie man trotz Leid und Verlust dennoch auf Gott vertrauen kann und ihn um seinetwillen lobt. Auch anhand von Geschichten über Elias und Jesus erfahren wir, wie sie Enttäuschungen und Herausforderungen gemeistert haben. Ebenso werden Themen wie Sex, Tod und Sünde nicht ausgelassen und auf Glaubensenttäuschungen und deren Ursachen hin behandelt.


Meine Meinung


Nicht immer war mir klar, wie das momentane Thema mit Glaubensenttäuschungen in Verbindung steht. Doch beim Nachdenken habe ich im Nachhinein meist doch noch den Zusammenhang verstanden. Selbst wenn mir es einmal nicht ganz klar geworden ist, hat mich dennoch jedes Kapitel geistlich weiter gebracht. Es werden so viele verschiedene Gebiete wie z.B. die Mission behandelt, die man in erster Linie meist überhaupt nicht mit Enttäuschungen und Leid verbindet.
Außerdem hat Nicola Vollkommer sehr vielen Themen wie beispielsweise den Tod auf für mich ganz neue Art und Weise betrachtet. So stand nicht der Tod an sich im Mittelpunkt, sondern welche positiven Auswirkungen er bereits auf unser irdisches Leben hat.

Durch die sehr persönlichen Erlebnisse und die überraschend offene Schreibweise, konnte ich mich immer wieder selbst in den beschriebenen Personen oder in der Autorin selbst wiedererkennen. So habe ich gemeinsam mit der Autorin einen Wandel zu Gott hin und weg von den irdischen Freuden erlebt. Doch nicht nur mit der Autorin und deren Bekannte, konnte ich mich gut identifizieren. Dadurch, dass Nicola Vollkommer immer wieder die biblischen Geschichten in die Gegenwart umwandelt, erlebt man so die einzelnen biblischen Charaktere auf neue und verständlichere Weise. Allerdings hatte ich auch hin und wieder bedenken, ob manche Spekulationen und Annahmen nicht zu weit hergeholt sind. Außerdem sind dadurch die biblischen Geschichten nur für die Personen erkennbar, die sie bereits aus der Bibel kennen. Hinweise zu den dazugehörigen Bibelstellen für Menschen, die die Bibel kaum oder gar nicht kennen, wären nicht schlecht gewesen. Allerdings werden hauptsächlich Geschichten verwendet, die man in einem christlichen Umfeld auf jeden Fall kennt. Auch die Bezüge zu Narnia haben mir sehr gut gefallen, da sie z.B. das Opfer Jesu sehr gut erklären.


Fazit


Das Buch hilft einem Loszulassen, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren und in jeder Situation für das dankbar zu sein, was man hat. Da es so viele Aspekte enthält, werde ich es wohl immer wieder lesen müssen, bis ich alle verinnerlicht habe.
Außerdem ist es gut für Hauskreise bzw. Kleingruppen geeignet (siehe „Leserunde“).


Leserunde


Dieses Buch habe ich bei einer Leserunde auf lovelybooks.de erhalten. Dort kannst Du auch nochmal zu den einzelnen Abschnitten meine Meinung und die meiner Mitleser durchlesen. Richtig schön fand ich dabei, dass man durch das Reden über das Buch ins Reden über den eigenen Glauben gekommen ist. Ich kann es mir daher auch gut als Lektüre für Kleingruppen bzw. Hauskreise vorstellen.


Bedeutende Stellen der einzelnen Kapitel


Vorwort

„Diener Gottes wurden zuerst gesättigt, dann ausgesandt. Die Anbetung kam vor der Arbeit. Die Beziehungen vor den Befehlen.“


Kapitel 1

„Wer sein Lebensglück als unverdientes Geschenk empfängt, wird gesegnet. Wer sein Lebensglück als wohlverdientes Recht betrachtet, wird enttäuscht.“


Kapitel 4

„Werden die anderen dich auch sehen?“, fragte Lucy.
„Keinesfalls sofort“, antwortete Aslan. „Vielleicht später, das mag sein.“
„Aber sie werden mir nicht glauben“, meinte Lucy.
„Das ist einerlei“, entgegnete Aslan.
„Oje, oje“, klagte Lucy. „Und ich war so froh, dich wiederzusehen. Und ich glaubte, ich dürfte bei dir bleiben. Und ich dachte, du kommst brüllend an und schlägst alle Feinde in die Flucht – wie damals. Und jetzt wird alles so schrecklich.“
„Es ist schwer für dich, Kleines“, sagte Aslan. „Aber nichts wiederholt sich […]“
Lucy verbarg ihren Kopf in seiner Mähne, um sich vor seinem Blick zu verstecken […] Sie fühlte, wie Löwenstärke in sie hineinströmte. Ganz plötzlich setzte sie sich auf.


Aslan bietet Lucy keine Lösung für ihr Dilemma. Er nimmt ihr die Arbeit des bedingungslosen Vertrauens nicht ab, macht ihr ihren Glaubensschritt nicht leicht. Der öffentliche Beweis der königlichen Macht, den sie sich wünscht, bleibt aus. Dieses Mal kommt der König mit dem „leisen Säuseln“. Sie darf sich für einen Moment in seine Mähne schmiegen. Manchmal reicht ein Löwenkuss für die nächste Etappe.


Kapitel 5


Der Erfinder der Narnia-Chroniken, C.S. Lewis, beschreibt die Kraft der Auferstehung in den Worten seines Löwen-Königs Aslan: Wenn sich einer, der nichts verbrochen hat, freiwillig für seinen Schuldigen opfert, dann bricht der Steintisch entzwei, und der Tod weicht zurück.
Gott ist gut genug, um uns über alles leidenschaftlich zu lieben, aber auch gut genug, um unsere Bosheit leidenschaftlich zu hassen. Das ist kein Widerspruch, sondern zeigt das Dilemma: ein gerechter Gott, in dessen Nähe keine Sünde bestehen kann, und ein durch und durch liebender Gott, dessen Herz vor Sehnsucht nach seinen Kindern bricht.

Kein Wunder, dass das Kreuz auch dort Hoffnung gibt, wo das Leben selber keine Hoffnung mehr zu bieten hat. Es wirkt bis in die ärmsten Slums von Kalkutta und in die Gefängnisse von Nordkorea und Saudi Arabien hinein.


Kapitel 6

Vorbeugen ist immer der beste Weg, weil Sünde, trotz aller Vergebung, manchmal Folgen hat, die wir nicht ungeschehen machen können.

Denn allein mein Versuch, so zu leben, wie Salomos Sprüche es mir empfehlen, macht mich um einiges genießbarer für meine Umgebung. Ich bleibe eine Lernende.


Kapitel 10

Wir dürfen uns stattdessen damit beschäftigen, auch Andersdenkende lieb zu haben, wie er es uns befohlen hat. Klar Position zu beziehen, wenn es sein muss, aber denen freundlich zu begegnen, die eine andere Ansicht vertreten.

Wer bestimmt, was als Wunder gilt und was nicht? Ist nicht das Wasser selbst schon ein Wunder?


Kapitel 11

Wichtig ist aber dabei, dass wir unsere Wünsche im richtigen Kontext sehen und dass der Pastor, der im Iran demnächst enthauptet werden soll, uns schwerer im Magen liegt als Gieselas Wunschkleid für die Hochzeit oder die Wohnung, die wir brauchen.

Eine klagende Zunge, ein langes Gesicht und ein bedrücktes Schweigen in der Gegenwart Gottes waren noch nie Zeichen der geistlichen Reife.


Kapitel 13

Eine ganze Stadt bekehren – das ist Gottes Sache. Aber plaudern, Fragen stellen und Fragen beantworten können auch wir. „Wer bist du? Was machst du so im Leben? Wo kommst du her?“ Man muss nur reden können, neugierig sein, seine Schüchternheit überwinden und die Verbindung zu einem Mitmenschen aufnehmen. Vielleicht entdecken wir nebenher, dass es danach doch nicht so kompliziert ist, über den Glauben zu reden.

Menschen wollen geliebt, nicht bekehrt werden.

Jesu Hauptbeschäftigung war es, Menschen lieb zu haben. Wer ihm nachfolgen will, muss dasselbe tun, Schüchternheit hin oder her.

Am schauerlichsten ist die Geschichte des reichen Mannes, der in dieser Welt alles hat und erst in der Ewigkeit merkt, wie arm er die ganze Zeit war (Lukas 16,19–31). Doch es ist zu spät. Jesus ruft dazu auf, sich aus dem brennenden Gebäude zu retten, während noch Zeit dazu ist. Ohne herumzudiskutieren, welcher Ausgang der bequemste wäre, oder mit der Feuerwehr zu streiten, ob es überhaupt stimmt, dass das Gebäude schon bald zusammenstürzen könnte.


Kapitel 14

Genauso wenig macht es Gott Spaß, uns etwas Schädliches zu geben oder uns irgendetwas schadenfroh wegzunehmen. Er will nur selber die erste Adresse sein, bei der wir unsere Versorgung suchen. Er zieht den Blick der Witwe von der eigenen Not weg, hin u dem anderen, der auch Brot braucht.

Alles was wir haben, ist ausgeliehenes Gut. Es wird uns anvertraut, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen. Geld, das im Auftrag des eigenen Glücks angehäuft wird, ist ein grausamer Tyrann. Als Christ bin ich lediglich Verwalter meiner Finanzen, der damit sorgsam umzugehen hat und irgendwann Rechenschaft dafür ablegen muss.

Nicht nur mein Geld, sondern alles, was ich bin und habe, gehört nicht mir, sondern Gott. So kann ich es auch anderen zur Verfügung stellen. Ich kann mich freuen, wenn Gott andere segnet, auch wenn ich selber im Moment keinen Segen wahrnehme.

Gott segnet die Demütigen, nicht die Stolzen. Dabei hat biblische Demut nicht damit zu tun, dass wir klein von uns denken. Sie hat damit zu tun, dass wir wenig an uns denken.


Kapitel 15

Glaube ist, wenn der Traum von der ungetrübten Nähe Gottes im Himmel, worauf wir uns freuen, jetzt schon in unseren Gedanken Wurzel schlägt. Glaube ist, wenn jede Trübsal dieses Lebens ein Anlass ist, Heimweh nach dem Himmel zu haben. Glaube ist, wenn ich mich selber in den Zeilen der Bibel entdecke. Wenn die Geschehnisse, von denen ich lese, Realität werden, wenn ich beginne, in meinem eigenen Leben mit dem handfesten Wirken Gottes zu rechnen, so wie ich es in seinem Wort finde.