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Das Herz der Nacht

von Fabienne Siegmund



Inhalt


Matéo tritt zusammen mit seiner Freundin Anisa als Zauberer auf den Straßen Venedigs auf. Doch dann herrscht sieben Tage lang die Nacht über der Stadt und erst am achten Tag geht die Sonne wieder auf. Im Gegenzug weicht diese nun nicht mehr. Auf ewige Nacht folgt ewiger Tag. Gleichzeitig mit dem Aufstieg der Sonne, verschwindet Anisa spurlos. Matéo durchsucht die ganze Stadt nach ihr, Tag für Tag. Es lässt sich kein einziger Hinweis nach ihrem Verbleib finden, bis er einer Spur von Schneeglöckchen folgt, welche zugleich Anisas Lieblingsblumen sind.
Am Ende des Schneeglöckchen-Weges steht ein merkwürdiger Zirkus, in dem sich Anisa als einer der Artisten aufhält. Allerdings erkennt sie Matéo nicht mehr und ist auf einmal mit dem Feuerspucker Carlo zusammen. Um Anisa zurückzugewinnen, nimmt Matéo als Zauberer ebenfalls an den Zirkusvorstellungen teil. Aber anstatt Antworten auf all die sonderbaren Gegebenheiten zu finden, tauchen nur immer mehr Fragen gepaart mit immer merkwürdigeren Ereignissen auf. Wird Matéo das Geheimnis des Zirkus lösen können? Findet Anisa zurück zu ihm? Und werden Tag und Nacht wieder im Einklang nebeneinander bestehen?


Meine Meinung


Der Titel „Das Herz der Nacht“ passt sehr gut zu dem Roman. Ich finde es schön, dass nicht sofort offensichtlich ist, was damit gemeint ist, und man erst ein wenig die Geschichte kennen muss, um den Titel zu verstehen. Außerdem gefällt mir das Cover, welches ebenfalls zum Inhalt passt, sehr gut.

Die Geschichte wirkt auf mich wie ein Märchen und ist daher kein typischer Fantasyroman. Nicht nur die Erzählweise ist märchenhaft geschrieben, sondern auch die Ereignisse und die Umgebung lassen einen an Märchen denken. Denn auch wenn in Fantasyromane übernatürliche Dinge geschehen, folgen sie doch fast immer einer inneren Logik. In diesem Roman passieren allerdings Dinge, die an sich nicht logisch sind. Zwar werden zum Schluss einige offene Fragen geklärt (was mir sehr wichtig ist), aber manches wird auch einfach so stehen gelassen.
Ich finde das aber nicht schlimm, da es innerhalb des Romans einfach ungewöhnlich und übernatürlich sein soll. Es ist für mich ein modernes Märchen. Man muss sich daher auf die Geschichte einlassen, darf nicht alles hinterfragen und nach einer Lösung suchen, wie die Geschehnisse aufgrund der inneren Logik möglich sein können.
Das Ende ist ein wenig offen, aber auf eine schöne Weise. Man kann sich gut vorstellen wie es weitergeht, weshalb weitere Worte nicht nötig sind.

Wie bei einem Märchen darf man auch hier nicht zu viel Spannung und Action erwarten. Es passiert zwar viel, aber man ist nicht nervlich angespannt oder gefesselt. Für jemanden der viel Action braucht, kann es auch zäh und langweilig sein.
Das kommt zum einen dadurch, dass man aufgrund der Überschriften genau weiß, dass Matéo erst in der siebten Woche die Lösung finden wird. Daher hat man erst nicht so recht Lust, die sechs Wochen dazwischen zu lesen. Allerdings passieren in der Zwischenzeit dennoch viele Ereignisse, die einen neugierig auf die Antworten und die weiteren Wochen machen. Mich hat daher weniger die Spannung als die Neugierde zum Weiterlesen verleitet.
Zum anderen war mir schon ziemlich bald klar, was die Lösung ist. Dies nimmt natürlich auch wieder etwas Spannung.

Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen. Matéos Gefühle, Gedanken und Handlungen sind nachvollziehbar und realistisch. Ich finde es schön, dass mal aus der Sicht eines Mannes geschrieben wird und dieser nicht typisch männlich dargestellt wird. Matéo liebt und vermisst Anisa, weshalb er das alles auf sich nimmt. Teilweise wird er dadurch auch egoistisch, was ihn zugleich aber menschlich macht. Er schämt sich nicht für seine Gefühle und steht zu ihnen. Das hat mir gefallen. Für manche mag es deshalb zu romantisch sein.


Fazit


„Das Herz der Nacht“ ist eine romantische, märchenhafte Geschichte, in der viel passiert, ohne dass sie besonders viel Action oder Spannung enthält. Ich konnte mich daher beim Lesen entspannen und vor mich hinträumen. Zu dem Buch passt daher perfekt ein Sofa mit einer kuscheligen Decke und Tee.
An sich halte ich die Geschichte für Jung und Alt geeignet, allerdings sind zwei oder drei erotische Szenen vorhanden, die nicht für Kinder unter 14 Jahre geeignet sind.


Sonstiges


Das Buch gibt es bereits als E-Book im Imprint forever des ullstein-Verlags. Meine Rezension bezieht sich allerdings auf die Ausgabe des acabus-Verlags, welcher die Geschichte nochmals lektoriert hat.


Allgemeine Informationen


Hardcover
Seiten: 324
ISBN 13: 9783862824359
Verlag: acabus
erscheint voraussichtlich: September 2016

Hier kommst Du direkt auf die Verlagsseite! Dort findest Du auch die Leseprobe.